Projekt Beschreibung

Walden oder Flowten

“Ich ging in die Wälder, weil ich bewusst leben wollte.
Ich wollte das Mark des Lebens einsaugen, um nicht an meinem Todestag Innezuwerden, dass ich nie gelebt hatte.”

– Henry David Thoreau –

Wie oft fühlte ich das moderne Leben, die Stadt mit ihrem Lärm, Gestank und den Abgasen, die 24/7 Service- und Anspruchsmentalität und die stetig sinkende Achtung vor dem Nächsten, mich anspringen wie ein wildes Tier. Wie oft sehnte ich mich nach dem Wahren, dem Klaren, dem Echten. Auf dem Land aufgewachsen, ersetzen Parkbäume einem nicht den Wald, Parkteiche und Fontänenbrunnen, nicht den See, den Bach den Fluss, denn über allem wabert der überall, mal lauter, mal leiser schwingende Lärm und der feinstaubige Odem des Molochs. Ich musste raus, der Stadtrand war schon Stadt zuviel, das Dorf nahe der Kleinstadt im Nirgendwo, irgendwo zwischen der ehemaligen Grenze zwischen DDR und BRD. Mögen kurze Wege bereichern, Kulturangebot, Buslinien im Puls der Stadt der Discounter und Supermarkt gleich um die Ecke und alle vereint in Buhlschaft um den Kunden, es war mir zuviel des Guten.

Der Traum vom Leben in den Wäldern und an Seen

Seit frühester Kindheit bin ich in den Bergen und Wäldern, entlang der Bäche, Flüsse und Seen unterwegs. Schon früh entwickelte sich meine Leidenschaft zum Wasser.  Als 5 Jähriger bastelte ich mit meinen Brüdern „Boote“ aus Brettern und dünnen Stämmen, viele sanken sofort nach dem zu Wasser lassen und betreten, zum blanken Entsetzen meiner Eltern. Der Floßteich vor dem Anwesen meiner Eltern im tiefen Waldtal, zog mich magisch an. Als ich den Teich zum ersten mal, mit seinem klaren, grün schimmerndem Wasser sah, wusste ich, dass ich dem Wasser werde folgen müssen, vom Gebirgsbach zum Meer und vom Meer wieder zurück. Kinderträume drehten sich um Abenteuer und Reisen, ums Leben auf dem Wasser und um ein Hausboot wie die „Biberburg“ aus James Fenymore Coopers Lederstrumpf Trilogie. „Walden“ und weitere Bücher von Henry David Thoreau und anderen, taten ihr übriges auf meinem Weg zu mir selbst. Ich erinnere mich an mein erstes Buch, das ich durchgelesen habe, welches ich zu meinem 8. Geburtstag bekam: „Allein auf dem Ozean“ von Dr. Hannes Lindemann, einem Faltboot-Pionier und von da an wusste ich: Ich werde Seefahrer. Für mich war es nie die hohe See, die mich lockte sondern vielmehr die Binnengewässer, die Flüsse, die Seen und zu meinem 10. Geburtstag kapitulierten meine Eltern vor meiner ‚Seensucht‘ und ich bekam mein erstes eigenes Schlauchboot, mein erstes ‚richtiges Boot‘. Von da an gab es kein halten, das langsam am Ufer vorbeifahrende Boot, der Blick auf Tiere und Pflanzen, die man von Land aus nie sieht, die ausgewaschenen Ufer, die Erle die mangrovengleich auf unterwaschenne Wurzeln halb an Land und halb im Wasser steht, die Reifung eines Traums zur Frucht vom amphibischem Leben als Mensch.

Der erwachsen gewordene Traum und dessen Umsetzung in die Realität

Dekaden vergingen, Jahrzehnte in denen ich versuchte ’normal‘ zu leben, eine Wohnung, Frau, Tochter und die Katze, später gesellte sich ein Hund dazu doch die ‚Seensucht‘ blieb. Das Placebo, Wildwasserpaddeln, Wasserwandern im Kanu, später das Segeln mit immer größer werdenden Booten und allen Höhen und Tiefen des modernen Lebens. Nach der Trennung und Scheidung, ’nomadische Jahre‘, mein Credo: Ein Mann sollte nicht mehr besitzen, als das, was er in einem Kombi oder Kleinbus mit sich nehmen kann. Schriftstellerische Laufbahn, Artikel für Wassersportmagazine und Bücher. Wo ein Buch entstand oder zwei, ‚temporäre Sesshaftigkeit‘, dann weiter zu einem anderen Ort, wo mich ein oder mehrere andere Themen für Bücher fanden, die in die reale Welt geschrieben und veröffentlicht werden wollten – und wieder weiter.
Vor mir ein A5 Spiralblock, darauf die Skizze eines kleine Hausbootes, für ein – bis zwei Dauerbewohner, winterfest und ganzjährig bewohnbar, wie eine Schnecke, die ihr Haus mit sich nimmt. Gezeichnet, vor etwa 20 Jahren, und den Block aus alten Kisten gekramt, als mich meine Tochter daran erinnerte, dass das Flowten als Idee von mir bereits seit so langer Zeit als Idee in mir schwanger ging. Als Mann des geschriebenen Wortes, der bereits vor dem auslösen der Kamera gesehenen Fotos oder Filme, den roten Faden schon vor Augen, der subjektiv Erlebtes und Realität verwebt, gebricht es mir natürlich an der manuellen Fähigkeit, der Formgestaltung von Stahl und Holz zum fertigen Produkt. In der Phase traf ich auf Yvonne und ihre Familie, die handwerklich versiert sind, ein Elektriker, ein Zimmermann und ein KFz-Ingenieur, dazu die in Obejtkt- und Bauplanung versierte Tochter Yvonnes, damit kann man das Flowten schon auf die Beine, oder besser auf die Schwimmer stellen. Die Tiny-House-Bewegung schwappte mehr und mehr über den ‚Großen Teich‘ aus den USA nach Europa. Kleine Häuser, ob fest oder auf Anhängern mobil, ja sogar schwimmend als Tiny Hausboote gab es da, Entwürfe aus USA und Kanada. Und plötzlich war die Zeit reif, nicht als Spinner betitelt zu werden, was mich aber nicht im geringsten stören würde. Nur um wieviel schöner ist es, einen Traum mit anderen Gleichgesinnten oder dafür sensibiliserten Menschen zu teilen. Die Geburtswehen des Flowtel begannen. Gemeinsam mit Freunden und Yvonne meiner Gefährtin, erschufen wir das erste Tiny-Hausboot – ‚Flowten‘ und seit Anfang Juni schwimmt und bewährt es sich.

Flowten liebt es beschaulich

Anders als die eckigen Bungalows, die als fahrbare Hausboote, nur dem modernen Mainstream, des immer fortwährenden Konsums, dem Energieverbrauch durch sehr hohe Treibstoffzufuhr folgen, ist die Idee des Flowtens die Entschleunigung. Der Aktionsradius liegt zwischen 0 bis 10 Kilometer täglich und wird elektrisch bewerkstelligt, Entschleunigung durchbricht das immer weiter, schneller, größer, protziger, Entschleunigung erdet, wässert und schafft Ruhe und Verankerung. Für die Exkursion in die Nähe gibt es auf Wunsch ein Kanu dazu. Ein oder zwei moderne Torqeedo Elektromotoren bewegen das Flowten, je nach Größe langsam von einem Ankerplatz zum nächsten. Kunststoffe sind nur da im Einsatz, wo sie sich nicht vermeiden lassen. Holz ist der dominierende Baustoff und gegebenenfalls Stahl für den Rahmen des Aufbaus, für die selbstfahrenden Versionen mit Fahrzulassung. Die kleine transportable Küche, die Chuck Box kommt als original von Willy Wood, bekannt als der ‚Bauleiter‘ aus der Fernseserie ‚Rosins Restaurants‘. Das Trinkwasser wird in einem hygienischem 8 Liter Glasbehälter mit Edelstahlhahn bereitgestellt und ein gemütliches Doppelbett oder nach Wunsch zwei Einzelbetten, ein rustikaler Holztisch und eine Komposttoilette runden die Einrichtung ab.

Bewußt auf kleinstmöglichem Raum gebaut, mit kleiner Veranda am Bug und am Heck, stellt sich sofort eine unglaubliche Behaglichkeit ein. Man ist mitten in der Natur und Teil dieser. Der Wohlfühlfaktor und die Nähe zum Element Wasser, eingebettet in eine artenreiche Natur, sorgt sofort für Entschleunigung und den Flow-Effekt. Selbst in fluss kommen und sich als harmonischer  Teil des ganzen Universums wahrzunehmen, Wald-, Wasser- und Naturbaden. Die ersten ‚Testschläfer‘, darunter selbst eingefleischte Landbewohner, berichten nach nur einer Nacht an Bord des Flowten, von deren unglaublich positivem Gefühl der Harmonie und Entspannung, dass sich bei ihnen einstellte, sobald sie an Bord waren – Mission complete.

Entschleunige Dich, komm Flowten

Um selbst in die Erfahrung deines flow zu kommen, entschleunige dich an Bord des Flowten. Das Flowten, kann wahlweise gemietet werden oder auch gekauft, wenn dich der Entschleunigungsvirus befallen hat. Die Nacht gibts schon ab 50 Euro in Einzelbelegung oder 60 Euro für 2 Gäste. Wer das einzigartige Flowten-Erlebnis für sich selbst und immer haben möchte, kann den Flowtengenuss für bereits ab 8500 Euro sein eigen nennen, was den Einstieg in die Welt des Flowten sehr erschwinglich macht. Individuelle Wünsche und Vorstellungen oder größere Versionen können abgestimmt und verwirklicht werden, eine Anfrage lohnt. Ob stationär, vom großen Gartenteich bis zum Yachthafen oder selbstfahrend, mit solarelektrischem Antrieb und winterfest, sind den Wünschen und technischen Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt. Die Schwimmer und Plattformen stammen von einem der größten europäischem Hersteller und Einzigem, der die Schwimmer auch noch eisfest ausschäumt und somit langfristig unsinkbar macht, Construfloat by UHP. Die Flowten Reihe rundet das Programm hin zum Tiny Hausboot und der Philosophie zum bewußtem Leben ab. Gemeinsam mit dem Team von ausgeWILDert und dessen 50jähriger Wassersport- und Bootserfahrung, ist das Flowten von der Idee bis zur handwerklich vollendeten Konstruktions- und Bauausführung unserer Partner zur Perfektion gereift und ein sicheres Hausboot im Hobbitstil für die Verwirklichung der Träume aus dem Auenland an Seen und Flüssen. Lasst euch inspirieren.

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